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Craft Beer – Tradition trifft Innovation

Craft Beer ist auch in Deutschland immer mehr im Kommen. Aber was steckt dahinter? Los ging es im Amerika der späten Siebziger und Achtziger Jahre.

 

Aus dem Radio schallte Michael Jackson mit Thriller, im Fernsehen lehrte MacGyver den Schurken das Fürchten und im Braugewerbe entstand etwas besonders. Vor etwa 35 Jahren begann in Amerika eine Entwicklung, die derzeit auch in Deutschland immer mehr Anhänger findet: Craft Beer. Die Home- und Craft Beer-Brauer öffneten sich immer neuen Stilen, konzentrierten sich auf ausgefallene Hopfen- und Malzsorten. Inzwischen kommen darüber hinaus auch natürliche Geschmacksgeber wie Kaffee, Früchte oder Gewürze beim Brauen zum Einsatz. Das Resultat: Besonders charakterstarke Biere.

„Letztendlich steht Craft Beer für Handwerk. Innovatives Handwerk, das in der Tradition begründet liegt. Wir verknüpfen folglich die Tradition und das heutige Wissen, um neue, charakterstarke Biere zu brauen. Dabei stehen der Brauer, sein Team und ihre Ideen im Mittelpunkt.“, erläutert Dr. Marc Rauschmann von Braufactum in Frankfurt das Selbstverständnis der Craft Brauer. Chemische Zusätze oder industriell gebraute Massenware widersprechen diesem. Im gesamten Verarbeitungsprozess wird alles in Handarbeit durchgeführt.

Aus Amerika schwappte die Craft Beer Bewegung im Laufe der Zeit nach Südafrika und Europa. Gerade in den skandinavischen Ländern entwickelte sie sich prächtig. Dazu kamen Österreich und Belgien. Auch in Deutschland ist die Bewegung inzwischen in vollem Gange. Allerdings fällt die Abgrenzung zu anderen Brauereien schwerer als im Ursprungsland.

Abgrenzung in Deutschland schwer

In Deutschland existieren zahlreiche kleine und Gasthaus-Brauereien. Klein, unabhängig und traditionell, das sind die Kriterien der Brewers Association, dem Berufsverband der Craft Brauer in den USA, um eine Brauerei als Craft Beer Brauerei zu klassifizieren. Diese Definition für Craft-Brauer greift so weit, dass ein großer Teil der deutschen Brauereien darunter fielen, auch, wenn diese kein Craft Beer herstellen.

Craft Beer – Genuss steht im Vordergrund

Betrachtet man die mühsame Handarbeit und Leidenschaft, die zur Herstellung von Craft Beer notwendig ist, und die Exklusivität jeder einzelnen Flasche, so liegt es auf der Hand, dass man diese besonderen Gerstensäfte nicht unbedingt zum Herbeiführen eines Vollrauschs im Partymodus nutzen sollte. Vielmehr geht es darum, das Bier zu genießen und ähnlich der Verköstigung eines Sternemenüs die Aromenvielfalt zu entdecken. Auch als Essensbegleitung eignet sich Craft Beer hervorragend. Bier oder Wein? Bei Craft Beer müsste es heißen Bier UND Wein. „Wir sind inzwischen auf zahlreichen Weinveranstaltungen unterwegs und bekommen viel positive Kritik von den Weintrinkern. Die Art, wie man Craft Beer trinkt, ist dem Weintrinken ja auch recht ähnlich. Aber wir wollen dem Weintrinker auch eine Ergänzung bieten, nicht dem Wein den Rang ablaufen.“, macht Rauschmann klar.

Wer also bald einen entspannten Abend vor dem Kamin oder ein Candle-Light-Dinner geplant hat, kann es ja mal mit Craft Beer versuchen – und im Hintergrund leise Michael Jackson laufen lassen.

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