Als Stewardess, Schwimmerin oder mit Streetstyle-Look: Die Barbie hat sich in den vergangenen Jahren äußerst wandlungsfähig präsentiert. 57 Jahre ist es nun schon her, dass Barbie das Licht der Welt erblickte.
Die Erfindung der Barbie
Ursprünglich hieß Barbie eigentlich Lilli. Lilli, eine Zeichnung des Bild-Zeitung-Karikaturisten Reinhard Beuthin, entstand 1952. Sie war so etwas wie ein Lückenfüller einer leeren Zeitungsspalte. Äußerlich präsentierte sich Lilli als Pin-up-Girl und war täglich mit etwas anrüchigen Sprüchen in der Bild-Zeitung abgedruckt. Sie wurde so populär, dass die Bild-Redaktion 1953 beschloss, eine Puppe nach dem Vorbild der Zeichnung produzieren zu lassen. Und wie wurde aus Lilli Barbie?
Ruth Handler, Mitgründerin des US-Spielzeugkonzerns Mattel, entdeckte auf ihrer Europareise 1959 die Puppe Lilli und brachte sie ihrer Tochter als Geschenk mit. Als Ruth sah, dass ihre Tochter von nun an mehr mit Lilli als mit ihren anderen Spielsachen spielte, kam ihr eine Idee. Sie wollte eine Puppe auf den Markt bringen, der man die Kleidung wechseln kann, um so die Welt der Erwachsenen nachzuspielen. Mattel sicherte sich sämtliche Rechte an Lilli und Handler benannte die Puppe in Barbie um – der Spitzname ihrer Tochter Barbara. Auf der New Yorker Spielwarenmesse „American Toy Flair“ im selben Jahr wurde die Barbie dann erstmals präsentiert.
Barbie verkörpert den Zeitgeist
Was wohl die meisten interessiert: Wie sah die erste Barbie eigentlich aus? Nun, nicht wie heute. Barbie verkörpert seit ihrer Geburt 1959 die Schönheitsideale ihrer Zeit. Verhältnismäßig blass kam die erste Barbie 1959 daher; mit Pferdeschwanz und geföhnter Tolle im Pony, schwarz-weiß gestreiftem Badeanzug und Sonnenbrille – typisch 50er Jahre eben. Für drei Dollar wurde sie verkauft. Die Bilanz nach dem ersten Jahr: 350.000 verkaufte Exemplare. Seitdem ist die Barbie ein Verkaufsschlager. Sicherlich auch deshalb, weil sie sich ihrer jeweiligen Zeit anpasst: in Sachen Mode, Ethnie und Beruf. So gibt es nicht nur weiße Barbies, sondern auch dunkelhäutige und Barbie als Astronautin ist inzwischen genauso selbstverständlich wie Barbie als Krankenschwester.
Barbie mit neuer Figur
Doch wo Erfolg ist, lässt Kritik nicht lange auf sich warten. All die Luxusgüter wie Sportwagen und Yachten, die als Ergänzung zur Barbie verkauft werden, vermittelten laut Gegner ein ebenso unrealistisches Bild von einem normalen Leben wie die Figur der Puppe. Kurzum: Barbie vermittele ein falsches Frauenbild. Darauf hat der Hersteller mittlerweile bekanntlich reagiert. Mit der neuen Linie „Barbie Fashionistas“ ist Barbie jetzt mit vier verschiedenen Figuren, sieben Haut-, 22 Augenfarben und 24 unterschiedlichen Frisuren auf dem Markt erhältlich. Sie nimmt also Abstand von ihrem einstigen Schönheitsideal. Ob das Kinder in ihren Spielzimmern interessiert? Man darf gespannt sein, wie Barbie sich in den kommenden Jahren weiterentwickelt.