Sowohl Frühbucherrabatte als auch Last Minute Angebote haben ihre Berechtigung. Doch wie kommen sie eigentlich zustande? Im Grunde ist es ganz einfach: Was einmal verkauft ist, ist verkauft. Der Reiseveranstalter kann also bei Frühbuchungen gut kalkulieren. Diese Planungssicherheit gibt dem Reiseveranstalter einen finanziellen Spielraum, den er im Idealfall an die Kunden weitergibt. Für den Kunden hat das frühe Buchen neben günstigen Preisen den Vorteil, dass noch freie Wahl beim Hotel, Reiseziel und Co besteht. Auch wer terminlich unflexibel ist, beispielsweise von Schulferien abhängige Familien, kann so beim Reisen sparen.
Auch der Last Minute Verkauf lässt sich einfach und mit einem Wort erklären: Resterampe. Die Reiseveranstalter schleudern die Restposten günstig auf den Markt, um so noch einen Abverkauf von Reisen zu erwirtschaften, die andernfalls verfallen würden. Nachteil für die Kunden: Man reist zwar billig, ist aber in der Gestaltungsfreiheit des Urlaubs in Bezug auf Reiseziel, Reisezeit, Hotel und Startflughafen limitiert. Vorteil: Häufig sind die Angebote noch günstiger als Frühbucher-Rabatte.
Die beiden vorgestellten Varianten machen übrigens den Löwenanteil der Reisebuchungen aus. Ungefähr 80 Prozent der Buchungen sind Früh- und Last Minute Buchungen schätzt Thorsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband gegenüber WELT online.
Prämisse bei jeder Form der Schnäppchenjagd: Prüfe das Angebot!
Gerade bei günstigen Angeboten treten aber öfter unschöne Begleitumstände auf, die zusätzliche Kosten verursachen können. Bei einem Flug ab Frankfurt beispielsweise kann sich als Frankfurt (Hahn) als Abflugort entpuppen. Dies ist ein ehemaliger Militärflughafen in der Peripherie Hessens. Das Urlaubshotel hat zwar die gewünschten drei Sterne, liegt aber im Landesinneren und ähnliches.
Außerdem werden häufig nur bestimmte Teile der Reise rabattiert, sodass beispielsweise die Kreuzfahrt zwar günstiger ist, Landgänge aber nicht im Preis inbegriffen sind. Es kann ebenfalls vorkommen, dass ein Preis bei einem Anbieter als Angebot gekennzeichnet wird, bei einem anderen Anbieter der Katalogpreis aber günstiger ist. Und zu guter Letzt kann es immer noch vorkommen, dass ein Pauschalangebot den Reisenden letztlich teurer kommt, als die Einzelbuchung von Hotel, Flug und Mietwagen.
Damit man wirklich den günstigsten Preis bekommt, hilft nur vergleichen. Dazu sollte man am besten alle Kosten einzeln auflisten und zusammenzählen. Wer sich auf Pauschalreisen einlässt, dem sei dringend empfohlen auch das Kleingedruckte genau zu studieren und sich Adressen von Flughäfen und Hotels – oldschool – auf der Landkarte oder bei Online-Kartendiensten anzusehen.
