Bienen haben es nicht leicht heutzutage. Umweltgifte und Schädlinge setzen ihnen so zu, dass es zu massenhaftem Bienensterben kommt. Daraus entsteht wiederum ein Bedrohungsszenario für unser aller Ernährung, denn der Großteil unserer landwirtschaftlich erzeugten Lebensmittel wird von Bienen beim Nektarsammeln mit Pollen bestäubt und dadurch befruchtet.
Stadtbienen im Stadion
Der in sozialen Fragen aufgrund seiner kritischen Fanszene ohnehin sehr aktive Hamburger Fußballclub FC St. Pauli möchte ein Zeichen gegen das Bienensterben setzen, hat eigens zwei Bienenvölker in seinem Millerntorstadion aufgenommen und ist somit zum ersten Honigproduzenten der Bundesliga aufgestiegen.
„Die hier angesiedelten Stadtbienen ernähren sich von Blüten im Umkreis von ca. drei Kilometern. Wir sind glücklich, mit dieser Maßnahme einen Teil zur ökologischen Vielfalt des Stadtteils beitragen zu können und würden uns freuen, wenn Fans und Anwohner ihre Balkonkästen besonders Bienen-freundlich aufblühen zu lassen.“, wird Andreas Rettig, kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli, auf dessen Homepage zitiert.
FC St. Pauli macht „Ewaldbienenhonig“
Zum einen soll so zusätzliche Aufmerksamkeit für das Thema Bienensterben geschaffen werden, zum anderen bekommen Kinder zukünftig die Möglichkeit, bei der Honigernte aus den Bienenstöcken zuzusehen und etwas über das Ökosystem der Bienen zu lernen. Fachmännisch betreut werden die Stadionbienen dabei von der Imkerei Marleena und natürlich wird der gewonnene Honig auch zu Gunsten des Bienenprojekts des Vereins verkauft – wobei die Menge von 120 Gläsern à 250 Gramm und 100 zu je 50 Gramm wohl kaum ausreicht, um die Nachfrage nach dem Stadthonig zu befriedigen.
Zu Hilfe kommt indirekt auch Kult-Trainer Ewald Lienen, der mit seinem Namen einen Steilpass lieferte: Unter dem Namen „Ewaldbienenhonig“ wird nicht nur der Honig aus dem Stadion, sondern auch eine bienenfreundlichen Pflanzmischung mit Samen von Ringelblume, Kornblume, Meerviole, Mandelröschen, Steppen-Rittersporn, Buschwinden, Mädchenauge und vielen weiteren im Fanshop des FC St. Pauli verkauft, die für ausreichend Futter für die Bienen sorgen soll. Ewald Lienen dazu auf der Homepage der Paulianer: „Ich finde es richtig und wichtig, dass wir mit einer solchen Maßnahme auch ökologisch Verantwortung übernehmen. Der Name des Honigs kommt mir irgendwie bekannt vor“.
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