Der Winkel macht den Unterschied
„Die prächtigsten Regenbögen können wir beobachten, wenn kräftige Schauer oder Gewitter über das Land ziehen und gleichzeitig die Sonne scheint“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe von WetterOnline und ergänzt: „Entscheidend dafür, dass wir den Regenbogen sehen können, ist die Höhe der Sonne über dem Horizont. Steht sie höher als 42 Grad, wie bspw. bei uns im Sommer in den Mittagsstunden, wird niemals ein Regenbogen sichtbar sein. Dies ist im Sommer nur in den Morgen- sowie in den späten Nachmittags- und frühen Abendstunden möglich.“ Im Winter haben wir bessere Chancen, einen Regenbogen zu entdecken, da dann die Sonne selbst mittags niedrig steht. Ein Regenbogen kann also im Winter zu jeder Tageszeit beobachtet werden.
So entsteht der Regenbogen
„Wenn das Licht der Sonne auf Regentropfen trifft, wird ihr weiß erscheinendes Licht in seine Grundfarben zerlegt“, erklärt Meteorologe Matthias Habel und ergänzt: „Der Regenbogen besteht dabei immer aus sieben Farben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Indigo und Violett.“ Sie werden sichtbar, da jede Farbe aufgrund ihrer spezifischen Wellenlänge leicht unterschiedlich gebrochen werden. Das gebrochene und reflektierte Licht gelangt in einem Winkel von 42 Grad in unser Auge. Bei größeren oder kleineren Winkeln erreicht uns das Licht hingegen nicht. Wir sehen nur die Bereiche des Himmels farbig, an denen der Winkel zwischen Sonne und Auge 42 Grad beträgt. Ein Regenbogen ist immer ein kompletter Regenkreis, von dem wir jedoch nur den Teil sehen können, der über dem Horizont steht. Wenn wir uns auf einen exponierten Berggipfel begeben oder aber aus dem Flugzeug nach unten schauen, können wir den kompletten Kreis sehen.
Wenn ein Teil des Lichtes zweimal in den Regentropfen reflektiert wird, entsteht ein Doppelregenbogen. Er besteht aus dem kräftigen Hauptbogen und einem schwächeren Zweitbogen, dessen Farben in gespiegelter Reihenfolge zum Hauptbogen verlaufen. Der Bereich zwischen den beiden Bögen erscheint etwas dunkler, weshalb man ihn nach seinem Entdecker als Alexanders dunkles Band bezeichnet.
Ein seltener Regenbogen ist der Mondregenbogen. Er erscheint meistens weiß, da er durch das nächtliche und in der Regel schwächere Mondlicht entsteht. Bei Vollmond und klarer Luft aber können sogar alle Regenbogenfarben gesehen werden.