Der richtige Zeitpunkt, um einen Rasen neu anzulegen, ist entweder im Frühjahr oder im Herbst. Über einen Zeitraum von zwei Wochen sollte die Bodentemperatur mindestens 10 °C betragen, es sollte kein Bodenfrost drohen – sonst sind die Samen im Nu hinüber. Der Herbst bringt zudem die Vorteile, dass es mehr Niederschlag gibt, und dass der Rasen naturgemäß weniger betreten wird, sodass er Zeit zur Entwicklung hat.
Schritt 1: Boden aufarbeiten
Die Basis für einen dicht wachsenden Rasen ist ein guter Nährboden. Daher muss dieser vor dem Einsäen vorbereitet werden. Grabt die Fläche mit einem Spaten ordentlich um und entfernt kleine Äste, Steine und grobe Wurzeln. Um die Struktur des Bodens zu optimieren, könnt Ihr bei sandigem Boden etwas Torf, bei lehmigem Boden etwas Sand untermischen. Im Anschluss sollte sich der Boden etwa ein bis zwei Wochen setzen können.
Rasen ist nicht gleich Rasen
Beim Kauf von Rasensamen gibt es einiges zu beachten. Eine gute Qualität wichtig: Billige Rasenmischungen wachsen zwar schneller, sie bringen aber auch mehr Unkraut hervor. Informiert Euch vorher beim Gärtner, welcher Rasen für Euren Boden geeignet ist und welchen Typ Rasen Ihr bevorzugt: Ein robuster Spielrasen eignet sich am besten für den Garten, denn er kann täglich genutzt werden und die Pflege hält sich in Grenzen. Ein hübscher Zierrasen benötigt viel Pflege und Aufwand, ist aber gleichzeitig nur wenig belastbar. Zierrasen zeichnet sich dafür durch seine teppichähnliche Ebenmäßigkeit aus und bringt kein Unkraut, Moos oder Klee hervor.
Schritt 2: Rasen aussäen
Wenn die Bodentemperatur bei 10°C liegt, könnt Ihr an einem windstillen Tag den Rasen aussäen. Wichtig ist, dass Ihr den Boden zuvor mit einem Rechen ebnet oder mit einem Brett gerade zieht.
Damit der Samen schön gleichmäßig ausgesät wird, empfiehlt sich ein Streuwagen. Dieser kann in der Regel beim Händler ausgeliehen werden. Natürlich geht das Säen auch per Hand. Auf der Packung ist in der Regel angegeben, wie viel Gramm Saatgut auf einen Quadratmeter kommen muss. Damit Ihr es beim Aussäen gut abschätzen könnt, empfiehlt es sich, vorher eine Handvoll abzuwiegen.
Anschließend die Saat mit dem Rechen etwas einarbeiten, aber nicht zu tief: Rasen braucht viel Licht zum Keimen. Falls der ersehnte Regen ausbleibt, müsst Ihr alle zwei bis drei Tage gründlich gießen. Die Rasenfläche sollte nie ganz austrocknen, Staunässe und Pfützen müssen aber genauso vermieden werden. Damit das Gras gut wachsen kann, solltet Ihr die Fläche nun nicht mehr betreten.
Schritt 3: Das erste Mal Mähen
Nach etwa zwei Wochen könnt Ihr die ersten Keime sprießen sehen. Ein paar Wochen später, wenn die Halme mindestens 8 cm hoch sind, solltet ihr das erste Mal mähen. Das fördert das Graswachstum und sorgt für einen schönen, dichten Wuchs.
Der Schnitt sollte dabei nicht zu kurz ausfallen, mindestens 5 cm sollten stehen bleiben. Scharfe Klingen des Rasenmäher sind wichtig: Stumpfe klingen verletzen die Grashalme und fördern Krankheiten. Nach dem ersten Mal mähen sollte ungefähr einmal pro Woche gemäht werden.
Schritt 4: Das erste Mal Düngen
Um schön grün zu wachsen, braucht der Rasen Dünger. Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Mit dem ersten Mal Düngen wartet man in der Regel bis nach dem zweiten oder dritten Rasenschnitt. Bei zu frühem Einsatz von Dünger „verbrennt“ der Samen schnell. Sucht Euch am besten einen Tag aus, an dem der Himmel bedeckt ist und der Wetterbericht Regen verspricht.
Bis der Rasen stabil und voll nutzbar ist, vergehen einige Wochen, in denen Ihr Euch gut um ihn kümmern müsst. Die Mühe lohnt sich aber: Bis zum Sommer blüht er voll auf und wird schön robust.