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  • 25. Mai 2017
  • Redaktion

Schimmel in der Wohnung nachhaltig bekämpfen

Spätestens beim Frühjahrsputz fallen Schimmelpilze an der Wand auf. Sie können Allergien auslösen. Typische Anzeichen sind Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Sogar Asthma kann die Folge sein. Bei Beschwerden sollten Betroffene zu ihrem Hausarzt gehen. Wird eine Schimmelpilzallergie nachgewiesen, sollte die Wohnung untersucht und wenn nötig saniert werden.

Schimmelpilz ist ein Sammelbegriff für Pilze, die Fäden ausbilden können und in ihrer ersten Wachstumsphase unsichtbar bleiben. Nährboden sind nicht nur verdorbene Nahrungsmittel, sondern fast alle organischen Materialien: Holz, Tapeten, Stoffe und sogar Ziegel. Die Pilze fühlen sich überall dort wohl, wo es feucht und warm ist. Viele Arten wachsen bereits ab einer Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent. Ursache für erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen können bauliche Mängel, unzureichende Wärmedämmung, unsachgemäßes Lüften oder Heizen oder eine Kombination dieser Faktoren sein.

Durchzug statt Dauerlüften

Rund zehn Liter Wasserdampf werden in einem Vier-Personen-Haushalt durchschnittlich pro Tag an die Raumluft abgegeben – durch Atmen und Schwitzen, Baden, Duschen oder Kochen. Das ist so viel, als ob man den Inhalt eines Putzeimers auf dem Herd verkochen würde. Schlägt sich die Nässe an kühlen Flächen nieder, drohen feuchte Wände und Schimmel. Um das zu verhindern, hilft nur regelmäßiges Lüften: Drei bis vier Mal am Tag jeweils fünf bis fünfzehn Minuten lang für kräftigen Durchzug sorgen. Das gelingt, indem die Fenster in gegenüberliegenden Räumen samt Türen ganz geöffnet werden. So kann mit Feuchtigkeit gesättigte Luft entweichen. Dauerlüften durch gekippte Fenster ist dagegen nicht sinnvoll, da der Bereich der Fensterstürze insbesondere im Winter stark auskühlt. In der Folge können sich dort Feuchtigkeit und damit auch Schimmel bilden. Schränke sollten eine Handbreit von der Wand aufgestellt werden, damit dahinter die Luft zirkulieren kann. Wichtig ist es auch, das Haus oder die Wohnung gleichmäßig zu heizen. Die Tür zu kühleren Räumen sollte geschlossen werden.

Ursachen herausfinden und beseitigen

Meist ist unzureichendes Lüften und Heizen nicht der alleinige Grund für den Pilzbefall. Auch Mängel an der Bausubstanz, Restbaufeuchte, wenn das Gebäude beim Bau nicht richtig getrocknet wurde, eindringendes Wasser von außen und Feuchtigkeitsschäden im Haus können Schimmelflecken verursachen – und das häufig erst nach Jahren. Um gesundheitlichen Beschwerden durch den Schimmelpilz vorzubeugen, sollten die Ursachen gefunden und anschließend die Schäden schnell beseitigt werden. Ist eine Fläche von weniger als einem halben Quadratmeter befallen, können die Schäden selbst saniert werden, sofern die Ursachen des Befalls erkannt und behoben wurden. Bei trockenen Stellen eignet sich dafür am besten 70-prozentiges Ethanol, das in Apotheken und Baumärkten erhältlich ist. Zur Reinigung und Desinfektion feuchter Flächen eignet sich 80-prozentiges Ethanol. Sind glatte Flächen befallen, können sie abgewischt werden. Polster, Teppiche, Silikonfugen und andere Materialien, in die der Schimmel bereits eingedrungen ist, müssen meist entsorgt werden. Konkrete Fragen zur Schimmelbeseitigung beantworten die örtlichen Umweltberatungen der Verbraucherzentralen.

Eine Liste mit Tipps gegen Schimmelpilze hat die AOK Hessen auf ihrer Website veröffentlicht: hessen.aok.de