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Kostenfallen der Billig-Airlines

Billigflüge: Hier lauern die versteckten Kosten

Nach London, Paris oder Rom für nur 19,90 Euro – die Angebote der Billig-Airlines sind verlockend. Sobald man aber zur Buchung gelangt, wird klar: Immer mehr Zusatzkosten kommen hier zusammen, das geglaubte Schnäppchen entpuppt sich als Mogelpackung. Wir zeigen euch die größten Kostenfallen.

Das Konzept der meisten Billigflieger lautet: Auf übliche Serviceleistungen zu verzichten und so den Preis zu reduzieren. Oder anders ausgedrückt: Alle Serviceleistungen, die für einen Flug nicht essentiell sind, werden extra berechnet. Dadurch werden die Gesamtausgaben für einen einfachen Flug rapide in die Höhe geschraubt.

Jede Billig-Airline regelt die Kosten anders und verlangt je nach Serviceleistung auch unterschiedlich hohe Gebühren – was beim einen inklusive ist, kostet beim anderen extra, und umgekehrt.

Kostenfalle 1: Reisegepäck

Während ein Gepäckstück von bis zu 20 Kilogramm bei Easyjet, Air Berlin, TuiFly und Condor noch inklusive ist, müssen Passagiere bei anderen Billig-Airlines schon die ersten zusätzlichen Euros berappen.

Bei Ryanair wird das Gepäck beispielsweise je nach Saison, Route und Gewicht berechnet und beträgt zwischen 20 und 40 Euro. Bei Germanwings sind es bei einem Gewicht bis zu 20 Kilogramm immerhin noch zehn Euro.

Richtig teuer wird es bei Übergepäck. Bei einigen Airlines kann man das Übergepäck bereits online registrieren und so die Kosten ein wenig eindämmen. Nichtsdestotrotz kosten bei Germanwings fünf Kilogramm Übergepäck schon 30 Euro, wenn man es online anmeldet. Tut man dies erst am Flughafen, werden schon 50 Euro fällig. Bei TuiFly sind es zehn Euro pro Kilogramm, bei Ryanair sind es sogar 20 Euro pro Kilogramm.

Saftige Preise hat auch die Mitnahme von Sportgeräten, wie zum Beispiel einer Golftasche oder der Ski- oder Snowboardausrüstung. Am günstigsten ist Easyjet mit 30 Euro bei der Internetbuchung. Die Preise der anderen Airlines pendeln sich zwischen 50 und 70 Euro ein.

Kostenfalle 2: Sitzplatzreservierung

Bei einigen Billigfliegern ist die Reservierung eines Sitzplatzes nicht möglich, bei anderen Airlines zahlt man extra: Air Berlin und Condor kassieren für eine Sitzplatzreservierung auf Kurz- und Mittelstrecken zehn Euro, auf Langstrecken 15 Euro. Bei TuiFly belaufen sich die Kosten ebenfalls auf zehn Euro, bei Germanwings sind es acht Euro – je nach gebuchtem Tarif.

Bei Ryanair etwa zahlt man eine Gebühr von fünf Euro für das „Priority Boarding“, bei dem man das Flugzeug bevorzugt betreten darf. Die gleiche Regelung gibt es bei Easyjet unter dem Namen „Speedy Boarding“.

Kostenfalle 3: Das Boardessen

Bei Snacks an Board gilt: Nur wenige Airlines bieten Essen und Softdrinks gratis an. Inklusive ist ein Snack bei der Air Berlin, bei Condor, beim Best-Tarif von Germanwings und auf manchen Strecken bei TuiFly. Wer auf Flügen anderer Billig-Airlines etwas zu Essen gereicht bekommen möchte, zahlt.

Kostenfalle 4: Kreditkartengebühren

Der Preis ändert sich schnell je nach gewählter Zahlungsweise. Für das Bezahlen per Kreditkarte fallen oft zusätzliche Gebühren zwischen fünf und zehn Euro an. Weiterhin wird noch eine Verwaltungspauschale fällig, die für gewöhnlich zwischen 10 und 15 Euro liegt.

Kostenfalle 5: Änderung der Daten

Egal ob Namensänderung, Datumsänderung oder Streckenänderung: Wer die Daten im Nachhinein nochmal ändern will, muss tief in die Tasche greifen. Eine Umbuchung im Internet wird bei Easyjet mit 42 Euro berechnet, direkt am Flughafen sind es 48 Euro. Ryanair verlangt sogar 60 Euro am Flughafen. Bis zu zwei Stunden vor Abflug kann man bei TuiFly oder Germanwings Umbuchungen vornehmen. Dafür werden 33 beziehungsweise 30 Euro fällig.

Allgemein gilt: Bei der Buchung von einem Billigflug sollte man auf ein paar zusätzliche Gebühren gefasst sein. Wer diese Kosten im Kopf hat und bei den Reisevorbereitungen darauf achtet, kann so trotz allem ein wahres Schnäppchen machen.