Kamelien: „Die Rosen des Winters“ thinkstock

Kamelien: „Die Rosen des Winters“

Sie gilt unter den Botanikern als Schneekönigin und ist bei Pflanzenliebhabern äußerst populär: die Kamelie. Sie kann zwar auch frostigen Temperaturen trotzen, dennoch sollte man hierzulande bei der Überwinterung auf einige Sachen achten.

 

 

Die Kamelie eine Diva?

Die Pflanze ist aufgrund ihrer Vielfalt und vollen Blüte nicht nur beliebt, sondern galt lange Zeit auch als sehr kompliziert in ihrer Pflege und Haltung. Dabei kommt es darauf an, wo genau man die immergrüne Pflanze hält. Der Standort ist entscheidend: Kamelien müssen vor Wind und Sonne geschützt werden. Die besten Ergebnisse bringen Areale an beschatteten, windgeschützten Hauswänden. Das empfiehlt Matthias Riedel, Leiter der Botanischen Sammlungen der TU Dresden.

Was ist das Besondere der Kamelie?

Neben ihrer Blüten-, Form- und Farbvielfalt ist besonders hervorzuheben, dass die Kamelie auch blüht, wenn es draußen grau und kalt ist. Da sie der Rose zum Verwechseln ähnlich sieht, gab man ihr zudem den Beinamen: „Rose des Winters“. Obwohl die Kamelie etwas kälteresistenter zu sein scheint, scheiden sich die Geister, wenn es darum geht, die reizvolle Pflanze auf ihre Frosthärte zu bestimmen.

Einige empfehlen, die Kamelien in einem wärmeren Winterquartier zu beherbergen. Andere sind sich wiederum einig, dass sich der subtropische Strauch auch bei bis zu minus 6 Grad wohl fühlt. Die Kamelie kommt ursprünglich aus Ostasien. Die dort befindliche Winterhärtezone (WHZ) von bis zu minus 6 Grad entspricht der Kategorie 9 (WHZ --6,7 °C bis -1,1 °C). Diese gibt es hierzulande nicht. Dennoch ist die Freilandkultur der Pflanze in Winterhärtezonen der Kategorien 7 und 8 (-6,7 °C bis -17,7 °C) mit dem richtigen Schutz möglich.

„Die Temperaturen hängen entscheidend von Dauer und Luftfeuchte ab: Je luftfeuchter und je kürzer der Frostzeitraum, umso tiefer dürfen sie sein. In schneesicheren Gebieten kann man Kamelien gänzlich mit Schnee zuschütten, da ist Kälte kein Problem“, erklärt Matthias Riedel. Bei der Überwinterung rät der Experte zu wärmenden Substraten für die Wurzeln sowie zu Nadelholzreisig oder Flies für die Pflanze. Dennoch blühen Kamelien hierzulande hauptsächlich in Gewächshäusern. Dort stehen die Pflanzen auch von Oktober bis Mitte April in Blüte.

Allgemein ist wichtig, dass man sich vor dem Kauf genau über die Sorte und bevorzugte Klimaverhältnisse informiert. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man für das einpflanzen der Kamelie einen geschützten Standort wählt. Dann kann man recht sicher die ganze Blütenpracht genießen – und mit etwas Glück sieht man sie vielleicht sogar im Schnee!