Großstadt-Trend: Filterkaffee ist zurück thinkstockphotos.de

Großstadt-Trend: Filterkaffee ist zurück

Die Uni macht’s vor, Großstadt-Bars machen’s nach: Der gute alte Filterkaffee liegt wieder voll im Trend. Wer hip ist, schlürft jetzt Brewed Coffee.

Wo und wie wir unseren Kaffee trinken, ist in den vergangenen Jahren zum Lifestyle mutiert. Denn wenn wir mal ehrlich sind, bestellen wir im Restaurant doch meistens einen Cappuccino oder Latte Macchiato – gern auch mit Soja und „to go“. Aber was ist mit Filterkaffee? Welche Assoziation weckt das Wort in euch? Vielleicht denkt ihr zum Beispiel an ein Kaffeekränzchen unter älteren Damen.

Hip, hipper, Filterkaffee

Dabei ist Filterkaffee gar nicht so altmodisch wie manche Assoziation es zunächst vermuten lässt. Im Gegenteil: Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts ist die Filterkaffeemaschine in deutschen Haushalten nach wie vor am häufigsten vertreten; nicht etwa die Kaffeepad- oder Kapselmaschine. Außerdem bieten immer mehr hippe Großstadt-Bars „Brewed Coffee“, also den klassischen Brühkaffee, an. Woran liegt das? Plausibel ist, dass nicht jeder aus dem Kaffeekochen eine Wissenschaft machen möchte. Wer es schon mal mit Pads oder Kapseln versucht hat, wird festgestellt haben, dass es so viele Variationen in Geschmack und Intensität gibt, dass man schnell den Überblick verliert. Fremdsprachen sollte man obendrein auch beherrschen, um den passenden Kaffee zu finden. Oder habt ihr vor Eröffnung so mancher Kaffeekapsel-Boutique gewusst, was es mit einem „Fortissio Lungo“ oder „Ristretto“ auf sich hat?

Was Kaffeeliebhaber auch an Filterkaffee schätzen, ist, dass er eben nach Kaffee schmeckt. Bei allem Verständnis für Latte Macchiato und Co.: Letztendlich sind das Heißgetränke, die mehr nach Milch als nach einem vollmundigen Kaffee schmecken. Ein weiterer Vorteil: Wenn wir uns eine Kanne Filterkaffee brühen, können wir die „Portion“ selbst bestimmen und sind nicht auf die vorgegebene Menge einer Kaffeekapsel angewiesen.

Filterkaffee ist umweltfreundlich

Nicht zuletzt freut sich die Umwelt über das Comeback des Filterkaffees. Wie viele nämlich inzwischen wissen, bedeuten Kaffeekapseln unverhältnismäßig viel Müll für wenig Kaffee – das Verpackungsmaterial Aluminium ist ein wahrer Umweltkiller. Nicht nur das: Wenn ihr für eine Kaffeekapsel durchschnittlich 35 Cent zahlt, geht das bei einem durchschnittlichen Kaffeekonsum von 162 Litern im Jahr pro Kopf natürlich ins Geld.

Wir sehen: Kaffeepads- und Kapseln haben in den vergangenen Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt. Warum? Vor allem, weil sie neu waren. Trotzdem kann der Trend den Klassiker in Form des Filterkaffees nicht überholen. Und was ist an der Assoziation mit dem Kaffeekränzchen schon auszusetzen?

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