Kräuterspirale – Wozu dient sie und wie lege ich eine an? thinkstock

Kräuterspirale – Wozu dient sie und wie lege ich eine an?

Kräuterspiralen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie ermöglichen es, auf kleinstem Raum eine große Kräuter-Vielfalt anzubauen. Zeitgleich schaffen sie Lebensräume für Tiere und bieten Raum für Naturbeobachtungen.

Kräuter haben vielerlei Nutzen für uns. Man kann mit ihnen Speisen würzen, sie regen den Appetit an und fördern die Verdauung. Darüber hinaus haben manche eine heilende Wirkung, weshalb sie bei kleineren Beschwerden Medikamente ersetzen können.  Kräuter lassen sich gut selbst anbauen. Alles was man dazu braucht, ist eine Kräuterspirale.

Da die Kräuter zum Teil aus sehr verschiedenen Klimagebieten kommen und auf unterschiedlichen Standorten siedeln, haben sie unterschiedliche Ansprüche an Boden, Feuchtigkeit und Temperatur. Mithilfe der Kräuterspirale gelingt es dennoch diese Kräuter auf engem Raum anzupflanzen.

Denn die Kräuterspirale ist ein dreidimensionales Beet, in dem vier verschiedene Klimazonen imitiert werden sollen. Durch ihren Aufbau kann sie Standortansprüchen verschiedener Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen auf kleinstem Raum gerecht werden.

Aufbau der Kräuterspirale

Grundsätzlich besteht eine Kräuterspirale aus einer Wasserzone, einer Feuchtzone, einer Normalzone und einer Trockenzone.

Betrachtet man die Spirale von unten, beginnt sie mit einem kleinen Teich an der Südseite. In der Wasserzone gedeihen zum Beispiel Brunnenkresse, Bauchbunge und Wasserminze. Der Teich schafft ein feuchtes Mikroklima und reflektiert außerdem Licht und Wärme gegen die Südwand. Hinter dieser Südwand liegen die Wurzeln der wärmeliebenden Kräuter.

Die Wasserzone geht dann fließend in die Feuchtzone über, die humusreich, sonnig und feucht ist. Petersilie, Kerbel und Schnittlauch fühlen sich hier sehr wohl.

Nun schließt sich der Mittelteil, die Normalzone, an. Der Boden dort entspricht typischen mitteleuropäischen Wachstumsbedingungen. Er besteht zwar ebenfalls noch aus Humus, ist aber durchlässiger als in der Feuchtzone. Außerdem findet man Bereiche, die im Halbschatten liegen. Diese Umgebung ist ideal geeignet für Zitronenmelisse, Oregano oder Estragon.

Den obersten Teil der Kräuterspirale bildet die Trockenzone, die auch Mittelmeerzone genannt wird. Der durchlässige, magere und trockene Boden bietet optimale Bedingungen für unter anderem Thymian, Salbei oder Lavendel.

Anlegen kann man eine Kräuterspirale im Frühjahr oder Herbst. Da die meisten Kräuter viel Licht und Wärme brauchen, ist es wichtig, für die Spirale einen vollsonnigen Platz zu wählen. Eine Fläche von zwei bis drei Metern Durchmesser reicht aus, um zahlreichen Kräutern optimale Wuchsbedingungen zu geben. Die Höhe kann zwischen 80 und 120 Zentimetern variieren.

Eine Kräuterspirale anlegen

Mit Pflöcken und einer Schnur steckt man zunächst einen Kreis ab. Kleiner Tipp: Orientieren Sie sich an einem Schneckenhaus und beachten sie, dass sich die Spirale nach Süden öffnet. Nun heben sie die Erde innerhalb der abgesteckten Fläche etwa 30 Zentimeter tief aus. Lediglich der Teichbereich muss 40 cm tief ausgehoben werden.

Um ein stabiles Fundament zu legen und Staunässe zu vermeiden, sollte man die Kräuterspirale mit einer 10 Zentimeter Schicht grobem Schotter auffüllen. Den Teichbereich dabei aussparen. Anschließend werden die Steine von außen nach innen höher werdend spiralförmig angelegt.

Wer dabei kein Mörtel verwendet, kann später sogar Thymian und Dost in die Spalten zwischen den Steinen pflanzen. Etwa 60 cm breit sollte der Pflanzenraum zwischen den Mauern der Kräuterspirale sein.

Nachdem der Teich mit Folie ausgelegt wurde, kann er frei gestaltet werden. Oder man verwendet einfach einen Maurerkübel, der zur Hälfte mit Sand gefüllt wird. Dabei gilt es darauf zu achten, dass eine Verbindung von der Erde der Spirale zum Wasser besteht.

In der Trockenzone beim zulaufenden Ende der Spirale ist es ratsam, die Gartenerde zur Hälfte mit Sand zu mischen. Je näher man auf der Spirale dem Teich kommt, desto weniger Sand sollte verwendet werden und stattdessen Kompost beigefügt werden. Am Teich ist schließlich ein Mischverhältnis von einer Hälfte Erde und einer Hälfte Kompost empfehlenswert.